Quecksilberexpositionen durch Leuchtmittel und LCD-Geräte

Pallette mit Leuchtstoffröhren

Bild vergrößern

Gesammelte Leuchtstoffröhren
Bild: Unfallkasse Hessen

Quecksilber ist in geringen Mengen in Kompaktleuchtstofflampen (Energiesparlampen) und Leuchtstoffröhren (auch Kaltkathodenröhren zur Hintergrundbeleuchtung von LCD-Flachbildschirmen) enthalten. Das Licht entsteht durch eine Gasentladung und Anregung von plasmabildendem Quecksilberdampf.

Während des bestimmungsgemäßen Gebrauchs von Leuchtmitteln wird kein Quecksilber an die Umgebung abgegeben. Beschädigte (zerbrochene) Leuchtstofflampen können jedoch Quecksilberdämpfe freisetzen. Deshalb gehören quecksilberhaltige Leuchtmittel nicht in den Hausmüll, sondern müssen über geeignete Sammelstellen (Wertstoffhöfe, Einzelhandel, Entsorgungsbetriebe) möglichst zerstörungsfrei entsorgt werden. An Sammelstellen, insbesondere in geschlossenen Räumen, und beim Recycling gebrauchter Leuchtmittel und LCD-Geräte ist mit Belastungen durch Quecksilber zu rechnen.

Die Sammel- und Recyclingpraxis in Deutschland untersuchten die Unfallversicherungsträger systematisch unter Federführung der Unfallkasse Hessen (UKH). Beteiligt waren das Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA), die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW), der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) und Vertreter der herstellenden Industrie sowie der Recycling-Wirtschaft. Das Projekt wurde 2016 abgeschlossen.

Die Projektpartner haben die Quecksilberbelastung an verschiedenen Arbeitsplätzen gemessen. Sie ermittelten die Exposition gegenüber Quecksilber bei der Herstellung, bei der Sammlung und beim Ausbau von Kaltkathodenröhren aus LCD-Flachbildschirmen sowie beim Recycling von gebrauchten Gasentladungslampen. Die Projektpartner haben verschiedene Tätigkeiten mit Leuchtmitteln in einer Prüfkammer nachgestellt und Schutzmaßnahmen zur Verminderung der Quecksilberexposition überprüft.

Projektergebnisse

Ergebnisse des Projektes liegen als Expositionsbeschreibungen vor:

Zu den Quecksilberexpositionen bei der Sammlung quecksilberhaltiger Leuchtmittel sowie bei der Demontage von Flachbildschirmen liegen auch Empfehlungen Gefährdungsermittlung der Unfallversicherungsträger (EGU) vor:

Diese Schriften sind auch als Verfahrens- und stoffspezifische Kriterien (VSK) in der Anlage der Technischen Regel für Gefahrstoffe (TRGS) 420 () aufgeführt.

Weiterführende Informationen

Quecksilber () in der GESTIS-Stoffdatenbank

Informationen zu Quecksilber an Innenraumarbeitsplätzen

Untersuchung der Quecksilberbelastungen von Beschäftigten kommunaler Wertstoffhöfe bei der Erfassung ausgesonderter Leuchtmittel (PDF, 5 MB). Gefahrstoffe – Reinhaltung der Luft 76 (2016) Nr. 6, S. 221-226

Quecksilberemissionen bei der Sammlung und Entsorgung von Leuchtmitteln. (PDF, 3,0 MB, nicht barrierefrei) Gefahrstoffe – Reinhaltung der Luft 73 (2013) Nr. 1-2, S. 14-24

Workshop im Rahmen des 4. Sankt Augustiner Expertentreffs - Download der Präsentationen

Unfallkasse Hessen:
Quecksilberemissionen aus Leuchtmitteln. (PDF, 3,8 MB)In: UKH Inform (2012) Nr. 4, S. 20 ff.

Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse:
Gefahren beleuchtet (PDF, 2,8 MB). In: etem (2013) Nr. 5, S. 16 ff.

Landesanstalt Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg:
Luftbelastung in Sammelstellen für quecksilberhaltige Leuchtmittel (PDF, 138 KB)

Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit:
Innenraumluftbelastung durch Quecksilber aus Energiesparlampen ()

Umweltbundesamt:
Energiesparlampen in der Diskussion ()

Weitere Publikationen: