Themenfeld "Anschlagmittel"

Bild: BGHM

Anschlagmittel sind nicht unmittelbar zum Hebezeug gehörende Einrichtungen, die eine Verbindung zwischen dem Tragemittel (z. B. Kranhaken) und der Last bzw. dem Tragmittel und einem Lastaufnahmemittel herstellen. Anschlagmittel sind ein wesentliches Hilfsmittel, um den Transport von Lasten mit Kranen überhaupt zu ermöglichen.

Es sind unterschiedliche Anschlagmittel erhältlich, wie:

  • Ketten
  • Seile aus Stahldrähten, Chemiefasern oder Naturfasern
  • Hebebänder aus Chemiefasern
  • Rundschlingen aus Chemiefasern

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Anschlagseile aus Chemie- oder Naturfasern sind in der Praxis weniger stark verbreitet. Ketten liegen in unterschiedlichen Güteklassen vor. Die Tragfähigkeit der Ketten ist unmittelbar von der Güteklasse abhängig. Hebebänder und Rundschlingen bestehen aus Chemiefasern (Polyester, Polypropylen und Polyamid).

Eine wesentliche Angabe bei der Kennzeichnung der Anschlagmittel ist deren Tragfähigkeit. Diese ist neben der Anschlagart ggf. auch vom Neigungswinkel abhängig.


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Zusätzlich zu den eigentlichen Anschlagmitteln gibt es noch Zubehörteile wie Schäkel, schraub- und schweißbare Anschlagpunkte. Diese liegen im Kraftfluss und müssen hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit entsprechend der zu transportierenden Last ebenfalls ausreichend dimensioniert sein.

Um einen sicheren Transport von Lasten zu gewährleisten, muss der Anschläger das richtige Anschlagmittel in Bezug auf diese Kriterien auswählen können.

Neben der richtigen Auswahl der Anschlagmittel ist die Erkennung der sogenannten Ablegereife von entscheidender Bedeutung. Durch mechanische, chemische oder thermische Beschädigungen können die Bruchkräfte von Anschlagmitteln erheblich reduziert werden. Beim Transport mit beschädigten Anschlagmitteln können diese wegen Überlastung brechen und es kommt zum Lastabsturz.


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Es ist deshalb unbedingt notwendig, dass Anwender von Anschlagmitteln die Ablegereife bei Anschlagmitteln bei der Prüfung vor Benutzung erkennen und diese ggf. der weiteren Benutzung entziehen bzw. einer befähigten Person zur Prüfung übergeben. Der sichere Transport von Lasten mit Anschlagmitteln setzt für Anschläger und Kranbediener ein hohes Maß an Fachkenntnis voraus.

Schwerpunkt des Themenfeldes ist die Prüfung und Zertifizierung von Anschlagmitteln, die Beratung von Betreibern und Herstellern bei sicherheitstechnischen Fragen sowie die Pflege und Überarbeitung von Schriften der DGUV in diesem Bereich.

Weiterhin wirkt das Themenfeld auch bei der Erarbeitung von Normen in nationalen und internationalen Normungsgremien mit.