Das Risikoobservatorium der gesetzlichen Unfallversicherung hat zum Ziel zu untersuchen, wie sich technologische und soziale Entwicklungen auf Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit auswirken.
Bild: saatwerk
Alle reden von Arbeiten 4.0, wenige von den Folgen für Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten. Welche Risiken sind mit aktuellen und anstehenden Veränderungen der Arbeitswelt verbunden? Wie kann der Arbeitsschutz ihnen begegnen? Und wo besteht besonderer Handlungsbedarf? Diese Fragen beantwortet das IFA auf Basis einer groß angelegten Untersuchung des so genannten DGUV Risikoobservatoriums.
Damit Arbeit – auch und gerade im Wandel – weiterhin menschengerecht gestaltet werden kann, müssen wir wissen, was uns erwartet. Dabei spielt die Früherkennung von Trends in der Arbeitswelt eine wichtige Rolle. Das DGUV Risikoobservatorium im IFA ist ein solches Früherkennungssystem: Es fragt nach zentralen Entwicklungen in der Arbeits- und Bildungswelt und unterstützt die Unfallversicherungsträger bei einer möglichst im Vorgriff wirksamen Prävention.
Innovation und Wandel sind in unserem Jahrhundert allgegenwärtig und temporeich: Technologische Quantensprünge, Klimawandel, aber auch gesellschaftliche Veränderungen und geopolitische Verschiebungen sind wesentliche Treiber. Hier Schritt halten zu wollen und zentrale Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen, ist eine Herausforderung, der sich auch der Arbeitsschutz stellen muss. Bereits 2011 wurde deshalb beim IFA ein Risikoobservatorium eingerichtet, das inzwischen seinen dritten Befragungszyklus startet.
Diese drei Fragen stehen im Zentrum der Befragungen des Risikoobservatoriums. Das Befragungskollektiv umfasst Fachleute aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft, die sich mit Zukunftsthemen und neueren Entwicklungen beschäftigen. Dazu zählen auch Personen mit Expertise im Arbeitsschutz. Ihre Antworten sollen der gesetzlichen Unfallversicherung Hinweise liefern, welche Weichenstellungen in der Prävention nötig sind, um Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit auch unter den o.g. Vorzeichen zu gewährleisten. Die Methodik ist in einem separaten Papier im Detail beschrieben (Die Methodik des Risikoobservatoriums (PDF, 1,3 MB, nicht barrierefrei))
So lassen sich mithilfe des Risikoobservatoriums Schlüsselthemen für den Arbeitsschutz identifizieren, die Ansatzpunkte liefern für Vernetzung, Austausch und Zusammenarbeit innerhalb der gesetzlichen Unfallversicherung und auch mit externen Partnern. Prioritäten – vor allem bei kostspieligen Präventionsmaßnahmen wie Forschungsprojekten – sind so einfacher zu setzen, Erfahrungswissen lässt sich leichter teilen. Das spart Ressourcen und vermeidet Doppelarbeit.
Das Risikoobservatorium geht in die dritte Befragungsrunde. Zuvor hat eine enge Abstimmung mit den Unfallversicherungsträgern stattgefunden, um die Methodik und Zielsetzung des Instrumentes weiter zu schärfen. Ergebnisse werden zu einem späteren Zeitpunkt hier verfügbar sein. Die Ergebnisse der beiden Vorgängerbefragungen sind weiterhin online abrufbar (vgl. Servicebox "Veröffentlichungen"), müssen allerdings vor dem Hintergrund des damaligen Entwicklungs- und Wissensstandes gelesen werden.
Wissenschaftliche Veröffentlichung Runde 2:
Hauke, A.; Flaspöler, E.; Neitzner, I.; Reinert, D.:Trend analysis by risk observation: how the German statutory accident insurance prepares for the future in occupational safety and health. Safety and Health at Work (2022)
Ergebnisse Runde 2:
Arbeitswelten. Menschenwelten. Prioritäten für den Arbeitsschutz von morgen
Ergebnisse Runde 1:
Fachübergreifende Aufgaben
Tel: +49 30 13001-3630