Umfrage: Betriebe vertrauen Beschäftigten im Homeoffice

Mobile Arbeit nur selten formal geregelt

22.11.2021

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Die gesetzliche Unfallversicherung hat im Rahmen ihrer Präventionskampagne kommmitmensch viele Materialien entwickelt, die Führungskräfte und Teams bei der Arbeit auf Distanz unterstützen können. (Bild: Wolfgang Bellwinkel / DGUV)

Angesichts der rasant steigenden Corona-Infektionen steht der nächste Winter im Homeoffice vor der Tür. Sind Betriebe und Beschäftigte inzwischen darauf vorbereitet? Zumindest herrscht in vielen Betrieben eine gute Vertrauensbasis. Das ergab eine Befragung für die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV). Befragt wurden branchenübergreifend 1.000 Beschäftigte, die im Homeoffice arbeiten.

68 Prozent der Befragten sagen, dass ihr Unternehmen ihnen bereits vor der Pandemie großes Vertrauen schenkte (7 bis 10 auf einer Skala von 1 (sehr gering) bis 10 (sehr hoch)). Mittlerweile sind es sogar 71,5 Prozent, die wahrnehmen, dass ihnen großes Vertrauen entgegengebracht wird.

Formal geregelt ist das Homeoffice allerdings bislang nur selten. Lediglich 32 Prozent der Befragten geben an, dass es in ihrem Unternehmen eine Betriebsvereinbarung dazu gibt. Von festgelegten Leitlinien zum Führen auf Distanz berichten gar nur 13,9 Prozent, feste Regeln zur Erreichbarkeit gibt es auch nur für 16,3 Prozent der Befragten.

"Dabei können gemeinsame Absprachen und feste Regeln die mobile Arbeit für Beschäftigte und Arbeitgeber auf eine solide Basis stellen. Das gilt insbesondere für das Drittel der Angestellten, die offenbar ein geringes oder gar kein Vertrauen seitens ihrer Führungskräfte spüren", sagt Gregor Doepke, Leiter Kommunikation der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV): "Die gesetzliche Unfallversicherung hat im Rahmen ihrer Präventionskampagne kommmitmensch viele Materialien entwickelt, die Führungskräfte und Teams bei der Arbeit auf Distanz unterstützen können." Zu finden sind diese auf der Website der Kampagne unter www.kommmitmensch.de/corona/herausforderung-homeoffice ().

Homeoffice mit Zukunft

Wie wichtig es ist, dauerhaft einen guten Umgang mit mobiler Arbeit zu entwickeln, das zeigt auch dieses Umfrageergebnis: 65,1 Prozent der Befragten denken, dass ihr Unternehmen auch nach der Pandemie "eher" oder "auf jeden Fall" vermehrt auf mobiles Arbeiten setzen wird. Nur 20,1 Prozent meinen, dass Homeoffice nach der Pandemie in ihrem Unternehmen keine Rolle mehr spielen wird.

Diese Einschätzung von Arbeitnehmenden teilen laut einer Umfrage () der Industrie und Handelskammer Berlin (IHK Berlin) unter 305 Wirtschaftsvertreterinnen und Wirtschaftsvertreter auch Arbeitgebende: Homeoffice ist für ein Viertel ein fester Bestandteil der künftigen Arbeitsweise, die Hälfte strebt einen Hybridmix aus Präsenzarbeit und Home Office an. Nur ein Viertel an plant die Rückkehr zur Präsenzkultur.

Hintergrund kommmitmensch

kommmitmensch ist die bundesweite Präventionskampagne von Berufsgenossenschaften, Unfallkassen und ihrem Spitzenverband Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV). Hintergrund ist, dass die Zahl der Arbeitsunfälle in den vergangenen Jahren nicht mehr deutlich gesunken ist. Um dem Ziel der Vision Zero, einer Welt ohne Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen, weiter näher zu kommen, brauchen wir deshalb einen ganzheitlichen Ansatz: kommmitmensch unterstützt Unternehmen und Bildungseinrichtungen dabei, eine Präventionskultur zu entwickeln, in der Sicherheit und Gesundheit Grundlage allen Handelns sind. Weitere Informationen zur Kampagne können Sie hier nachlesen.

Bildmaterial zum Homeoffice unter https://bilddatenbank.dguv.de/#/bilder/homeoffice ()

Hintergrund Umfrage

Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat im Auftrag der DGUV 1.000 abhängig Beschäftigte zwischen dem 6.10.2021 und dem 13.10.2021 befragt. Die Ergebnisse (PDF, 241 kB, nicht barrierefrei) sind repräsentativ. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei ca. 5,7 Prozent. Die Daten wurden im eigenen Online-Panel erhoben. Aus den Antworten der verifizierten Teilnehmenden wurden automatisiert quotierte Stichproben beispielsweise nach Geschlecht und Alter gezogen. Mögliche demographische Ungleichgewichte wie beispielsweise Alter, Geschlecht, Familienstand oder Bevölkerungsdichte wurden auf Grundlage amtlicher Kennzahlen, etwa des Statistischen Bundesamtes oder des Bundes, durch eine Nachgewichtung ausgeglichen.

Kontakt

DGUV - Pressestelle
Glinkastraße 40
10117 Berlin

Tel.: +49 30 13001-1414

Britta Ibald (Pressesprecherin)
Stefan Boltz (Pressesprecher)
Elke Biesel (Stv. Pressesprecherin)

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