Vereinfachte Betriebsanweisungen

Projekt-Nr. FF-FP 0320

Status:

abgeschlossen 12/2011

Zielsetzung:

Mitarbeitende mit Migrationshintergrund gelten aufgrund sprachlicher Verständigungsschwierigkeiten häufig als unfallanfälliger als ihre deutschen Kollegen. Dies ist auch auf ungenügende Unterweisungen für diese Personengruppen, vor allem in KMU, zurückzuführen. Um auf diese Problematik zu reagieren, sollten ausgewählte Betriebsanweisungen in Pilotbereichen analysiert, vereinfacht, illustriert und auf ein einfaches Sprachniveau reduziert werden.

Aktivitäten/Methoden:

Die während des Projektvorhabens durchgeführten Aktivitäten setzten sich aus mehreren Teilschritten zusammen. Mit Unterstützung der Projektleitung und der BGHM bestimmten die beteiligten Unternehmen die zu vereinfachenden Betriebsanweisungen. Mittels zuvor entwickelter Fragebögen wurde zunächst das Verständnis der "klassischen" Betriebsanweisungen bei ausgewählten Mitarbeitergruppen sowie qualitätssichernd, bei Teilnehmenden von Sprachkursen, die auf ein zuvor festgelegtes Sprachniveau zurückgreifen konnten (A2), geprüft. In Kooperation mit den beteiligten Unternehmen und der BG Holz und Metall entwickelte die Initiative für Beschäftigung OWL e.V. (IfB) erste Vorschläge für die Vereinfachung der ausgewählten Betriebsanweisungen. Diese wurden von einem externen Dienstleister hinsichtlich der Anschlussfähigkeit an das Sprachniveau A2 geprüft und von der IfB entsprechend überarbeitet. Das Verständnis der "vereinfachten" Betriebsanweisungen wurde im Anschluss mithilfe des zuvor entwickelten Fragebogens bei den zuvor befragten Mitarbeitergruppen und den Teilnehmenden der Sprachkurse überprüft. Parallel wurde in einer Schulungsveranstaltung bei den Stadtwerken Bielefeld die praktische Anwendbarkeit des entwickelten Verfahrens mit Sicherheitsbeauftragten ermittelt.

Ergebnisse:

Die Projektergebnisse zeigen, dass Betriebsanweisungen hinsichtlich sprachlicher, didaktischer und modularer Aspekte vereinfacht werden können. Der Vergleich des Verständnisses "klassisch" vs. "vereinfacht" verdeutlichte anschaulich einen Verständnisgewinn hinsichtlich der "vereinfachten" Betriebsanweisungen. Auch ist der Bedarf und die Anwendbarkeit des entwickelten Verfahrens durch Praktiker aus dem Arbeitsschutz erkannt und für die Betriebspraxis als nutzbar eingeschätzt worden. Zur Sicherung der Nachhaltigkeit ist zudem eine Broschüre entwickelt worden, die die Verfahrensschritte beschreibt und für weitere Anwender nutzbar macht.

Stand:

02.05.2016

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaft Holz und Metall
  • Initiative für Beschäftigung OWL e. v. Bielefeld
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Arbeitsorganisation/-schutzmanagement

Schlagworte:

Prävention, Migration, Anlagensicherheit

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Betriebsanweisungen, interkulturell, Initiative für Beschäftigung (IfB)

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