Gesundheitsförderung in Schulen

drei Lehrkräfte bei einer Besprechung

Bild: © Frauke Schumann, UK NRW

Wie können Prävention und Gesundheitsförderung nachhaltig wirksam im Schulalltag verankert werden? Welche Wege und welche Methoden sind geeignet, die gesundheitsbezogene Kompetenzaneignung der Schülerinnen und Schüler zu unterstützen? Was ist ein gesundheitsförderlicher Unterricht? Welche Strukturen sind notwendig, um die Arbeitsbedingungen von Lehrkräften gesundheitsförderlich zu gestalten? Wie können gesundheitsförderliche Prozesse in der Schule initiiert und erfolgreich durchgeführt werden? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich der Arbeitsbereich "Gesundheitsförderliche Schulentwicklung".

Das Konzept "Mit Gesundheit gute Schulen entwickeln" der DGUV sieht als zentrale Strategie, schulische Gesundheitsförderung und Prävention in den allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen zu verankern, die Schulentwicklung vor. Schulentwicklung ist pädagogische Organisationsentwicklung und die wohl effektivste Strategie, schulische Innovationen und Reformprojekte erfolgreich zu gestalten. Sie bezieht sich auf das Ganze der Schule und nicht nur auf Teilaspekte. Gleichzeitig wird aber betont, dass nur eine schrittweise Entwicklung möglich ist, die an Subeinheiten der Schule anknüpfen kann, aber auch am Kooperationsklima, an der Schulleitung, am Schulprogramm, an einer Abteilung oder an einer Fachkonferenz. Demzufolge liegen Ansatzpunkte für diese Prozesse sowohl in der Gestaltung der Schule (Verhaltensprävention) als auch in der Beeinflussung der Lebensstile und Kompetenzen der schulischen Akteure (Verhältnisprävention). Beide Ansatzpunkte sind gleich wichtig. Denn Organisationen können nicht wirklich verändert werden, wenn sich das Verhalten der Organisationsmitglieder nicht wandelt, und umgekehrt bleibt individueller Wandel folgenlos, wenn sich nicht organisatorische Rahmenbedingungen entwickeln.

Schulentwicklung ist zudem ein langfristiger Prozess und umfasst neben der Organisationsentwicklung und der Personalentwicklung noch die Unterrichtsentwicklung einer Schule. Zentral für den Erfolg von gesundheitsbezogenen Schulentwicklungsprozessen ist das Verfahren, mit dem die Prozesse realisiert werden. Der sogenannte Qualitäts- oder Schulentwicklungszyklus ist ein spiralförmiges Vorgehen, das vier Phasen – Konstituierung und Zielfindung, Planung und Analyse, Vorbereitung und Durchführung der Intervention sowie die Auswertung und Evaluation – umfasst, dessen Grundlage das Schulprogramm ist und in dem projektorientiert gearbeitet wird.

Darüber hinaus beschäftigt sich das Themenfeld "Gesundheitsförderliche Schulentwicklung" noch mit den bildungspolitischen Themen, die zum einen eine hohe Affinität zur Gesundheitsthematik haben, zum anderen auf die Ausgestaltung der schulischen Prävention und Gesundheitsförderung Einfluss haben.

Im Einzelnen sind die zentralen Themen des Themenfeldes

  • Inklusive Schule
  • Ganztagsschule
  • Individuelle Förderung
  • Aufgaben und Funktion von Steuergruppen
  • Projektmanagement
  • Gestaltung von gesundheitsförderlichen Schulentwicklungsprozessen