Trichlorethen-Exposition am Arbeitsplatz: Möglichkeiten zur Expositionskontrolle und Risikobeurteilung

Projekt-Nr. FFFF 0097

Status:

abgeschlossen 12/1996

Zielsetzung:

Der seit 1976 offiziell bestehende Verdacht (Einordnung in IIIB der MAK-Liste), dass Tri Nierentumore verursacht, konnte bis heute nicht bestätigt oder widerlegt werden. Aktuelle Verdachtsfälle von Nierentumoren bei Tri-Exponierten - und die Erkenntnis, dass Tri beim Menschen auf dem gleichen Weg metabolisiert wird, der beim Tier Nierentumore auslösen kann - werfen wieder Forschungsbedarf auf. Ziel: Bestimmung der individuellen inneren Belastung bei Trichlorethylen-Exposition am Arbeitsplatz und Ableitung eines Erkrankungsrisikos

Aktivitäten/Methoden:

Messtechnische Erfassung der indiviuellen Exposition an ausgewählten Arbeitsplätzen, Messung von Metaboliten und biochemischen Endpunkten (Metaboliten-Bindung an Makromoleküle); Ableitung einer Risikoquantifizierung aus der Beziehung von Belastung (Tri-Konzentration in der Atemluft) und Beanspruchung (Merkaptursäuren im Urin, Proteinaddukte im Blut, andere Nierenschäden-induzierende Parameter)

Ergebnisse:

Eine hinreichend empfindliche GC-MS-Methode zur Quantifizierung der für eine nierenschädigende Wirkung indikativen Tri-Metabolite im Urin Exponierter wurde entwickelt. Zwischen Mensch und Ratte sind die Anteilsverhältnisse der verschiedenen Metaboliten und auch die Kinetiken der Ausscheidung verschieden. Insgesamt enthalten die Ergebnisse sowohl Hinweise auf ein im Vergleich zur Ratte niedrigeres als auch höheres Nierentumorrisiko des Menschen. Der immunchemische Ansatz, die entscheidenden Protein-Addukte (Chloracetyl) nachzuweisen, ist nicht gelungen. Bei den niedrigen Tri-Konzentrationen an realen Arbeitsplätzen war akute Toxizität nachweisbar.

Veröffentlichungen:

Bernauer, U.; Birner, G.; Dekant, W.; Henschler, D.: Biotransformation of trichloroethene: dose-dependent excretion of 2,2,2,-trichloro-metabolites and mercapturic acids in rats and humans after inhalation. Arch Toxicol (1996) 70, S. 338-346

Stand:

10.08.1999

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Projektdurchführung:
  • Institut für Toxikologie und Pharmakologie der Universität Würzburg
  • Werksärztlicher Dienst der Buna AG
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe

Schlagworte:

Krebserregende Stoffe, Gefährdungsbeurteilung, Toxikologie

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Trichlorethen-Exposition