Staubemission beim Einsatz von Mauernutfräsen

Projekt-Nr. BIA 3061

Status:

abgeschlossen 07/2003

Zielsetzung:

Das Herstellen von Mauernuten für Kabel- bzw. Rohrverlegungen stellte in der Vergangenheit einen erheblichen Arbeitsaufwand dar. Um diese Arbeit zu erleichtern, führte die Entwicklung zu handgeführten Elektrowerkzeugen, sog. Mauernutfräsen. Damit können die anfallenden Arbeiten in vergleichsweise kurzer Zeit durchgeführt werden, allerdings mit dem Nachteil einer höheren Staubemission. Bedingt durch die Materialzusammensetzung der zu bearbeitenden Mauern sind die entstehenden Stäube oft quarzhaltig. Arbeitsplatzmessungen zeigten, dass es zu Staubbelastungen mit Grenzwertüberschreitung kommen kann.

Aktivitäten/Methoden:

Auf einem Prüfstand nach EN 1093-8 "Sicherheit von Maschinen - Bewertung der Emission von luftgetragenen Gefahrstoffen - Teil 8: Konzentrationsparameter des luftverunreinigenden Stoffes - Prüfstandverfahren" wurden folgende Punkte untersucht: Staubemission mit und ohne Absaugung, Erfassungsgrad, Abscheideleistung, Stand der Technik. Die Versuchsbedingungen wurden in Anlehnung an DIN EN 50144 Teil 1 "Sicherheit handgeführter Elektrowerkzeuge, Allgemeine Anforderungen" festgelegt. Gemessen wurden die nicht erfassten Emissionen an A-(alveolengängigem) Staub. Zusätzlich wurden die Partikelgrößenverteilung und in Vorversuchen der Quarzanteil bestimmt.

Ergebnisse:

Bei Mauernutfräsen gibt es zwei Grundtypen: solche mit zwei Trennscheiben (Großteil der untersuchten und am Markt befindlichen Geräte) und solche mit Fräskopf. Bei ersteren bleibt nach dem Schnitt ein Steg stehen, der z. B. mit einem Meißel herausgebrochen wird. Bei letzteren bleibt kein Steg zurück, die zerspante Masse ist dementsprechend größer. Allerdings entstehen hierbei gröbere Partikeln, sodass der Anteil an alveolengängigem Staub geringer ist als bei den Mauernutfräsen mit Trennscheiben. Es konnte gezeigt werden, dass der Quarzgehalt des Versuchsmaterials sich auch im alveolengängigen Staubanteil der untersuchten Proben wiederfindet. Je nachdem, welches Gerät eingesetzt wurde, entstanden zum Teil erhebliche Staubemissionen. Diese waren so groß, dass die zum Vergleich herangezogenen (Arbeitsplatz-)Grenzwerte für Quarz und A-Staub bei einigen Geräten auf dem Prüfstand deutlich überschritten wurden. Gleichzeitig lagen die Erfassungsgrade bei mehr als 90% der zerspanten Masse. Es gibt hier noch einen erheblichen Entwicklungsbedarf zu höheren Erfassungsgraden hin. Es zeigte sich, dass der Eintauchvorgang der Mauernutfräse in den Werkstoff einen erheblichen Einfluss auf die Staubemissionen hat. Hierauf ist beim Einsatz von Mauernutfräsen unbedingt zu achten. Die Bedienungsanleitung gibt dabei wichtige Informationen. Bei weiteren Entwicklungen ist auf die Optimierung der Erfassung der Staubemissionen auch während des Eintauchvorganges und die optimale Kombination aus Mauernutfräse und Mobilentstauber zu achten.

Weitere Informationen:

Stand:

23.01.2004

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitsschutz - BIA
  • Fachausschuss Elektrotechnik
Branche(n):

Elektrotechnik

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe, Arbeitsbedingte Erkrankungen, Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren

Schlagworte:

Maschinensicherheit, Prüfverfahren, Normung

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Maschinensicherheit, Prüfverfahren, Normung, Verlegung von Kabeln und Rohrleitungen, Staubbelastung mit Grenzwertüberschreitung, Gefährdungspotenzial, Untersuchungen unter reproduzierbaren Bedingungen, Ermittlung Stand der Technik (Erfassungsgrade, Abscheideleistungen, Standzeiten)

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