Verteilung zwischen thorakaler und einatembarer Partikelfraktion beim Auftreten von Schwefelsäureaerosolen in Arbeitsbereichen

Projekt-Nr. IFA 2080

Status:

abgeschlossen 08/2011

Zielsetzung:

Schwefelsäure ist die großtechnisch wichtigste anorganische Säure. Sie wird in zahlreichen Bereichen der Technik eingesetzt, wie z. B. als Batteriesäure in Bleiakkumulatoren, in der Düngemittelindustrie, beim Eloxieren von Aluminium oder bei galvanischen Prozessen. Ende 2009 veröffentlichte die EU-Kommission für Schwefelsäure einen Grenzwert von 0,05 mg/m³, gemessen als thorakale Partikelfraktion. Bisher wird Schwefelsäure in der einatembaren Partikelfraktion gemessen. Die Senatskommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft (MAK-Kommission) hat einen Luftgrenzwert von 0,1 mg/m³ (einatembare Fraktion) veröffentlicht.
Zur Erfassung der thoraxgängigen Schwefelsäurenebel gab es bisher kein geeignetes Probenahmesystem, sodass vergleichende Parallelmessungen bisher nicht möglich waren. Zur Unterstützung der Grenzwertfindung im Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS) sind derartige Messungen wünschenswert.

Aktivitäten/Methoden:

Zur Erfassung der thorakalen Fraktion wurden zunächst sechs Exemplare des 10-L-Zyklons des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) aus schwefelsäureresistentem Edelstahl (V4A Typ 1.4404) gefertigt. Dieser Zyklon hat bei einem Volumenstrom von 5,34 L/min die geeigneten Sammeleigenschaften (PM10). Zum Vergleich der thorakalen Fraktion und der einatembaren Fraktion wurden mit dem Zyklon und dem GSP 47 Messungen in 20 Betrieben aus unterschiedlichen Anwendungsbereichen vorgenommen. Die Parallelmessungen wurden jeweils stationär als Doppelbestimmung und in der Nähe der Emissionsquellen ausgeführt.

Ergebnisse:

Bei geringen Mengen an Schwefelsäureaerosol (c(E) 0,01 mg/m³ machten größere Tröpfchen, die nur bei der einatembaren Fraktion mit erfasst werden, mehr als die Hälfte der Gesamtbelastung durch Schwefelsäure aus.
Für Konzentrationen höher als 0,005 mg/m³ für die thorakale Fraktion konnte ein Zusammenhang c(T) =~ 0,35 * c(E) abgeleitet werden.
Wenn man nun die Grenzwertvorschläge der EU und der MAK-Kommission gegenüberstellt, kann das Fazit gezogen werden, dass diese beiden Grenzwerte ein absolut vergleichbares Schutzniveau darstellen.

Stand:

30.03.2012

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe, Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren

Schlagworte:

Arbeitsumwelt (Belastungen, Gefährdungen, Expositionen, Risiken), Chemische Arbeitsstoffe

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Schwefelsäure, Aerosolprobenahme, thorakale Fraktion