Vibrationsbelastung bei Kleinkehrmaschinen

Projekt-Nr. IFA 4177

Status:

abgeschlossen 06/2011

Zielsetzung:

Um für Fahrer von Kleinkehrmaschinen eine Gefährdungsbeurteilung durchführen zu können, muss ihre Schwingungsbelastung auf dem Fahrersitz bekannt sein. Zusätzliche Belastungen durch schlechte Körperhaltungen können die Gefährdungen durch die Vibrationen noch erhöhen.
Mit dieser Kenntnis von Schwingungsbelastung und Körperhaltung lassen sich Arbeitsplätze mit und ohne Gesundheitsgefährdung durch Ganzkörper-Schwingungen voneinander abgrenzen und es können Präventionsmaßnahmen abgeleitet werden, wie etwa die Auswahl geeigneter schwingungsmindernder Sitze. Für letztgenannten Punkt sind die frequenzbewerteten Beschleunigungen am Sitzmontagepunkt und auf dem Sitz wichtig und auch die Verteilung der Schwingungsbelastungswerte in Abhängigkeit von der Anregungsfrequenz.

Aktivitäten/Methoden:

Auf Initiative und in Zusammenarbeit eines Konsortiums von fünf Unfallkassen sind Kleinkehrmaschinen in fünf deutschen Städten untersucht worden. Dabei kamen den Betriebszuständen Fahren und Kehren sowie den Fahrbahnoberflächen besondere Bedeutung zu. Die Einsatzbedingungen wurden so ausgewählt, dass sie auf möglichst viele Arbeitsplätze zutreffen.
Messpunkte waren die Schwingungsübertragungsstellen Sitzmontage/Sitzfuß und Fahrersitz/Fahrer. Ermittelt wurden die Belastungsgröße auf dem Fahrersitz und das Dämpfungsverhalten des Sitzes. Insgesamt haben 82 Messungen an Kehrmaschinen bis zu einem Gesamtgewicht von fünf Tonnen stattgefunden, die nach Möglichkeit die Schwingungsbelastung ganzer Schichten erfassten. Stichprobenartig wurde auch die Körperhaltung der Fahrer gemessen.

Ergebnisse:

Die beteiligten fünf Stadtreinigungsbetriebe bekamen detaillierte Daten für die Gefährdungsbeurteilung nach Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung. Die beteiligten Unfallversicherungsträger können auf der Datengrundlage Hinweise zur Gefährdungsbeurteilung auch in anderen Mitgliedsunternehmen geben.

Bei zwei Unternehmen wurden zusätzlich Kontrollmessungen durchgeführt, um zu überprüfen, ob Vibrationsschutzmaßnahmen wirksam waren, oder um Hinweise für den Kauf neuer Sitze zu geben.

Damit die Belastung durch Sitze verringert werden kann, sollten diese für die Schwingungsdämpfung möglichst optimal eingestellt werden und für die Schwingungsanregung durch das Fahrzeug ausgelegt sein. Durch die Messungen in diesem Projekt ist es möglich, die gemessenen Schwingungsanregungen für Labortests an Sitzen zu nutzen und auf die Normung einzuwirken, eine Prüfnorm für Sitze zu erstellen.

Stand:

02.08.2012

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
  • Unfallkasse Berlin
  • Unfallkasse München
  • Unfallkasse Baden-Württemberg
  • Unfallkasse Nord
  • Unfallkasse Hessen
Branche(n):

Entsorgung

Gefährdungsart(en):

Lärm/Vibrationen

Schlagworte:

Prävention, Gefährdungsbeurteilung, Vibration

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Ganzkörper-Vibrationen, Kleinkehrmaschinen, Entsorgung, Fahrer, betriebsübliche Belastung, Fahrersitz