Ermittlung geeigneter Chemikalienschutzhandschuhe für den Umgang mit PCB-haltigen Ölen

Projekt-Nr. IFA 3123

Status:

abgeschlossen 06/2012

Zielsetzung:

Da die Entsorgung von alten Transformatoren und Kondensatoren, die PCB-haltige (PCB: polychlorierte Biphenyle) Öle enthalten, nicht ohne manuelle Arbeitsschritte möglich ist, müssen die Beschäftigten Chemikalienschutzhandschuhe tragen. Derzeit gibt es nur unzureichende Informationen über geeignete Schutzhandschuhe für den Umgang mit diesen Stoffen. Das Ziel des Projektes bestand darin, geeignete Schutzhandschuhe für die beschriebenen Arbeiten zu finden.

Aktivitäten/Methoden:

Es wurden verschiedene Handschuhmaterialien (Nitril-, Fluor-, Butylkautschuk, Polychloropren sowie Laminate) auf ihre Barrierewirkung gegen PCB geprüft. Dabei wurde ein PCB-haltiges Öl aus der Entsorgung von Transformatoren verwendet. Als Prüfmethode wurde die automatisierte Permeation verwendet, die im Zuge des Projekts IFA 3108 "Permeation von Stoffgemischen" entwickelt wurde.

Ergebnisse:

Da die Durchführung der Prüfungen nicht normkonform erfolgte, erlauben die Ergebnisse nur einen Vergleich der Handschuhe untereinander.
Neben den PCB-Homologen (Dichlorbiphenyl, Trichlorbiphenyl, Tetrachlorbiphenyl) wurden auch Chlorbenzole (Dichlorbenzol, Trichlorbenzol, Tetrachlorbenzol, Pentachlorbenzol) nachgewiesen.
Aus den Ergebnissen lassen sich folgende Schlussfolgerungen ziehen:

- Sind in einer PCB-haltigen Mischung Stoffe enthalten, die durch ein Material hindurchdringen, können diese Wegbereiter für PCB sein. Bei dieser Untersuchung waren dies die Chlorbenzole.
- Fehlen solche Stoffe oder sind nur geringe Mengen enthalten, wird PCB mit großer Wahrscheinlichkeit nicht durch das Handschuhmaterial dringen.
- Beständigstes Material war Nitrilkautschuk mit einer Dicke von mindestens 0,45 mm. Dünne Einmalhandschuhe aus Nitril sind für den Einsatz ungeeignet.
- Materialien mit größerer Dicke (> 0,7 mm) können das Durchdringen von PCB auch dann verhindern, wenn Chlorbenzole durchdringen. Dies ist aber materialabhängig und kann nicht verallgemeinert werden.

Stand:

11.03.2013

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
Branche(n):

Entsorgung

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe

Schlagworte:

Persönliche Schutzausrüstung, Chemische Arbeitsstoffe, Schutzmaßnahme

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Polychlorierte Biphenyle, PCB, Chemikalienschutzhandschuhe, Trafo, Kondensator