Epidemiologische Studie "Ganzkörpervibration

Projekt-Nr. FFFF 0067

Status:

abgeschlossen 12/1996

Zielsetzung:

Entwicklung eines Messsystems zur Ermittlung der Schwingungsstärken, Entwurf eines Grundsatzes "Ganzkörper-Schwingungen" für die arbeitsmedizinische Prävention vibrationsbedingter Wirbelsäulenschäden. Ziel: Quantitative Beschreibung des Dosis-Wirkungs-Zusammenhangs zwischen Schwingungsexposition und LWS-Veränderungen; Überprüfung der Richtwerte für die Gesundheitsschädlichkeit von GKV (Tagesdosis KZR); Erprobung eines Dosisverfahrens zur Bewertung der gesamten beruflichen Schwingungsbelastung, Grundlagenerkenntnisse für arbeitsmedizinische Vorsorge und Vorschriften.

Aktivitäten/Methoden:

Epidemiol. Quer- und Längsschnittstudie an Schwingungsbelasteten (Erdbaumaschinen-, Gabelstapler-, LKW-Fahrer) und Kontrollkollektiv; 1. Untersuchung an 388 Exponierten 1990-1992, 2. U. (281 davon) 1995-1996; ärztliche Anamnese incl. Röntgendiagnose mit Schwerpunkt LWS, Auswertung von AU-Daten wegen WS-Beschwerden, Erhebung der Schwingungsbelastungen über das Berufsleben (Messung und BIA-Schwingungsdatenbank); Berechnung des kumulierten Dosiswertes Dv; Gruppen-Bildung nach Dosis gering/mittel/hoch.

Ergebnisse:

Röntgendiagnostisch keine Hinweise auf vibrationsspezifische Schädigung bei KZR über 12,5 (Tagesdosis) konsistente Dosis-Wirkungs-Korrelation. Lumbalsyndrom-Häufigkeit steigt mit Belastung, v.a., wenn zu Expositionsbeginn noch keine Beschwerden. Bei KZR >12,5 und Dv >580.000 signifikanter Anstieg der LWS-Beschwerden bei KZR=16,2. In der h-Gruppe sind 35 % der LS-Fälle der Schwingungsexposition zuzuschreiben, in der m-Gruppe 33 %. Von den zwischen Erst- und Nachuntersuchung neu aufgetretenen LWS sind in der h-Gruppe 27 % belastungsverursacht. Der Richtwert KZR = 16,2 ist zu überprüfen; in Berechnung der individuellen berufl. Schwingungsbelastungsdosis müssen Schwingungen mit KZR >12,5 eingehen. Die Verursachung eines LWS durch Schwingungsexposition wird mit steigender Dosis wahrscheinlicher.

Veröffentlichungen:

Schwarze, S.; Notbohm, F.; Hartung, E.; Dupuis, H.: Auswirkungen von Ganzkörperschwingungen auf die Lendenwirbelsäule. ASU 33 10/1998, S. 429-442; w.v. Die BGT 11/1998, S. 690-695; Epidemiologische Studie Ganzkörpervibration. HVBG-Schriftenreihe 01/1999

Stand:

09.08.1999

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeits- und Sozialmedizin der Universität Mainz
  • Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen
  • Tiefbau-Berufsgenossenschaft
  • Maschinenbau- und Metall-Berufsgenossenschaft
  • Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitssicherheit - BIA
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Lärm/Vibrationen

Schlagworte:

Vibration, Grenzwert, Arbeitsmedizinische Vorsorge

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Ganzkörpervibration (GKV), Wirbelsäule