Einfluss perkutaner Kollageninduktion mittels Medical Needling bei Patienten mit Verbrennungsnarben - eine prospektive kontrollierte Interventionsstudie

Projekt-Nr. FF-FR 0260

Status:

abgeschlossen 08/2019

Zielsetzung:

Ziel der Studie war es, zu untersuchen, ob das Verfahren des Medical Needlings bei Verbrennungsnarben zu einer dauerhaften Verbesserung der Narben- und Lebensqualität führen kann.

Aktivitäten/Methoden:

Studiendesign: prospektive kontrollierte Interventionsstudie

Studienpopulation: fünf Patienten (drei männlich, zwei weiblich, Ø Alter: 38,8 ± 10,9 Jahre, Ø BMI: 32,1 ± 4,9 kg), insgesamt 15 Hautstellen.

Die Verbrennungsnarben mussten seit mindestens zwei Jahren ausgeheilt sein und es durfte zuvor noch kein Medical Needling stattgefunden haben.

Die erste Datenerhebung fand einen Monat vor dem Needling statt (t0). Die Hautstellen wurden daraufhin einen Monat lang mit einem Vitaminöl zur OP-Vorbereitung eingerieben. Die zweite Datenerhebung fand direkt vor der Behandlung statt (t1), die dritte (t2) einen Monat nach dem Needling und die vierte und letzte (t3) sechs Monate nach dem Medical Needling. Das Primärziel der Studie ist die Quantifizierung der subjektiven Verbesserung der Narbenqualität sechs Monate nach der Behandlung anhand des Patient and Observer Scar Assessment Scale (POSAS). Sekundärziel war zum einen die objektive Erfassung der Narbenqualität anhand von Messungen mit dem Cutometer und zum anderen die subjektive Erfassung der Narbenqualität anhand der Vancouver Scar Scale (VSS) und die Erfassung der Lebensqualität anhand des Burn-Specific-Health-Scale-Brief (BSHS-B) und des Short Form 36 (SF36).

Ergebnisse:

Die Ergebnisse der Studie lassen darauf schließen, dass das Medical Needling einen kurzfristigen Einfluss auf Hauteigenschaften der Narbenareale zum Zeitpunkt t2 zu haben scheint. Somit könnte tatsächlich eine Kollageninduktion angestoßen worden sein. Anhand der objektiven Messungen mit dem Cutometer und der subjektiven Einschätzungen anhand des POSAS und des VSS können wir diesen Effekt, zumindest zum Zeitpunkt t3, nicht bestätigen. Auch in Bezug auf die Lebensqualität konnte kein signifikanter Unterschied festgestellt werden.

Ein möglicher kumulativer Effekt, der durch wiederholtes Medical Needling zustande käme und deutlich messbare Veränderungen der Hauteigenschaften mit sich bringen könnte, wurde in der Studie nicht erfasst. Die geringe Anzahl an longitudinal untersuchten Hautstellen lässt keine zuverlässige Aussage über studienbedingte Veränderungen der Verbrennungsnarben zu. Somit kann anhand der vorliegenden Studienergebnisse kein Einfluss des Medical Needling auf die Narben- und Lebensqualität der Patienten gezeigt werden.

Stand:

16.03.2020

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • BG Klinikum Duisburg gGmbH
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

-Verschiedenes-

Schlagworte:

Rehabilitation

Weitere Schlagworte zum Projekt:

perkutane Kollageninduktion, Medical Needling, Brandverletzungen, Brandnarben, Verbrennungsnarben