Praktikabilität, Wirksamkeit und Weiterentwicklung des Berufsgenossenschaftlichen Grundsatzes G 46 unter besonderer Berücksichtigung des Aspektes "Rückenschmerzen" - Stufe 1: Querschnittsuntersuchung

Projekt-Nr. FF-FP 0293

Status:

abgeschlossen 07/2012

Zielsetzung:

Rückenschmerzen sind ein großes gesundheitliches und volkswirtschaftliches Problem. Mit dem DGUV Grundsatz 46 liegt ein Instrument vor, das sekundärpräventiv Rückenschmerzen vorbeugen soll. Die vorliegende Studie hatte zum Ziel, die Wirksamkeit und Praktikabilität des G 46 – als ein von Experten generiertes Instrument – nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin zu überprüfen und potenzielle Verbesserungsmöglichkeiten und Handlungsanweisungen zur Stärkung des Verfahrens in der praktischen Umsetzung aufzuzeigen.

Aktivitäten/Methoden:

Der G 46 wurde an einem Kollektiv von 410 Zerspanungsmechanikern aus insgesamt elf metallverarbeitenden Firmen umfassend durchgeführt. Neben der reinen G-46-Anamnese wurde eine vollständige körperliche Untersuchung aller Studienteilnehmer nach der fokus-Methode® von geschulten Betriebsärzten durchgeführt. Weiterhin wurde eine differenzierte Gefährdungsbeurteilung der einzelnen kategorisierten Arbeitstätigkeiten nach physischen und psychosozialen Belastungen durchgeführt. Die physikalische Gefährdungseinschätzung basiert maßgeblich auf dem CUELA-Messsystem, die psychosoziale Gefährdungsbeurteilung auf dem Instrument zur stressbezogenen Tätigkeitsanalyse. Darüber hinaus wurden die durchführenden Ärzte sowie die Beschäftigten zur praktischen Durchführung des G 46 befragt.

Ergebnisse:

Insgesamt zeigte die Analyse der physischen Belastungsfaktoren, dass die Zerspanungsmechaniker in der vorliegenden Kohorte durchschnittlich relativ geringen Belastungen des Muskel‐Skelett‐Systems ausgesetzt sind (Ausnahme: Rumpfvorneigungen). Die hohe Prävalenz von Beschwerden und funktionellen Auffälligkeiten unterstreicht dabei unabhängig von deren Verursachung den Bedarf an geeigneten Präventionsinstrumenten. Im Rahmen der Studie konnten Ergänzungen für die Erfassung psychischer Fehlbelastungen sowie eine Präzisierung der Auswahlkriterien für Rumpfbeugehaltungen erarbeitet werden. Hinweise auf U‐förmige Dosis‐Effekt‐Beziehungen für verschiedene Belastungen liefern Anhaltspunkte für die individuelle Beratung im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge. Die Untersuchungsergebnisse der Studie zeigen, dass die Untersuchungsinhalte und auch das G-46-Stufenschema in der Anwendung sinnvoll und praktikabel sind.

Stand:

17.09.2015

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
  • Berufsgenossenschaft Metall Nord Süd
  • BAD GmbH
Branche(n):

Metallbearbeitung

Gefährdungsart(en):

-Verschiedenes-

Schlagworte:

Ergonomie, Muskel-Skelett-Erkrankungen (außer Krebserkrankungen), Arbeitsmedizinische Vorsorge

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Arbeitsmedizinische Vorsorge G 46, Gefährdungsbeurteilung bei physischen und psychischen Belastungen, Muskel-Skelett-System, Beschäftigte in der Zerspannungsmechanik, Metallverarbeitende Industrie, G46

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