Vergleichende Untersuchung zur Überprüfung der Wirksamkeit von Hautschutzpräparaten im Rahmen des dreistufigen Hautschutzplans - Gefährdungsanalyse und Schutzmaßnahme

Projekt-Nr. FF-FP 0220

Status:

abgeschlossen 07/2009

Zielsetzung:

Die Interventionsstudie untersucht die Wirksamkeit des allgemein propagierten Hautschutzkonzepts, insbesondere im Hinblick auf den Stellenwert von Hautschutz und Hautpflege in der Prävention beruflich verursachter Handekzeme.

Aktivitäten/Methoden:

Aus einem Gesamtkollektiv von 1355 untersuchten Metallarbeitern konnten 1020 arbeitsfähige, männliche Probanden für die prospektive vierarmige Interventionsstudie rekrutiert werden (Hautpflege, Hautschutz, Hautschutz und Hautpflege und eine Kontrollgruppe ohne Empfehlung jeglicher Maßnahme). Die Untersuchungen fanden im Zeitraum von Winter 2006/07 bis Frühjahr 2008 statt. Jeder Proband wurde exakt zwölf Monate nachbeobachtet. Insgesamt dreimal während der einjährigen Beobachtungsdauer wurden beide Hände mithilfe eines quantitativen Hautscores untersucht und ein standardisiertes Interview durchgeführt. Die Veränderungen des Hautscores nach einem Jahr im Vergleich zum Ausgangsbefund wurden als primäres outcome definiert.

Ergebnisse:

Nach zwölf Monaten konnten 800 Probanden in die Auswertung einbezogen werden (78,4 % aller rekrutierten Probanden). Die Compliance, die randomisierte Maßnahme zu befolgen, hing von der jeweiligen Maßnahme ab und reichte von 73, 7% bis 88,7 %. Während in der Kontrollgruppe eine signifikante Verschlechterung des Hautbefunds zu verzeichnen war, war die größte und signifikante Verbesserung in der Gruppe zu beobachten, die das Hautschutzkonzept so umsetzten wie es allgemein empfohlen wird (Anwendung von Hautschutz und Hautpflege). Am zweitbesten schnitt die alleinige Anwendung von Hautschutz ab.

Schlussfolgerung: Das Hautschutzkonzept scheint effektiv in der Prävention beruflich verursachter Handekzeme zu sein. Daher sollte die Akzeptanz, das Hautschutzkonzept vorschriftsmäßig umzusetzen, unter den Beschäftigten gesteigert werden.

Stand:

28.06.2010

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung - Institut der Ruhr-Universität Bochum (IPA)
  • Universität Erlangen-Nürnberg
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe

Schlagworte:

Persönliche Schutzausrüstung, Prävention, Chemische Arbeitsstoffe

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Irritative und/oder allergische Handekzeme, Hautschutz, Prävention

Weitere Informationen

Abschlussbericht (PDF, 1,1 MB, nicht barrierefrei)

Kütting, B.; Baumeister, T.; Weistenhöfer, W.; Pfahlberg, A. ; Uter, W.; Drexler, H.: Effectiveness of skin protection measures in prevention of occupational hand eczema: results of a prospective randomized controlled trial over a follow-up period of 1 year. British Journal of Dermatology 162 (2010) pp 362-370

Kütting, B.: Akzeptanz und Wirksamkeit des Hautschutzkonzepts bei Beschäftigten der metallbearbeitenden Industrie. Ergebnisse einer Querschnittsuntersuchung und einer randomisierten, kontrollierten Interventionsstudie. Dermatologie in Beruf und Umwelt, Jahrgang 57, Nr. 4 (2009) S. 138-142

Kütting, B.; Weistenhöfer, W.; Baumeister, T.; Uter, W.; Drexler H.: Compliance von Beschäftigten mit Exposition zu Kühlschmierstoffen bei der Anwendung von Hautschutz- und Hautpflegepräparaten in Deutschland/Acceptance of skin protection among workers exposed to cutting fluids in German factories. Arbeitsmed.Sozialmed.Umweltmed. 45 (2010) Nr. 2, S. 70-75

Kütting, B.; Weistenhöfer, W.; Baumeister, T.; Uter, W.; Drexler H.: Welchen Einzelbeitrag leisten Hautschutz-und Hautpflegepräparate in der Prävention beruflich verursachter Hauterkrankungen? Ergebnisse einer prospektiven, vierarmigen Interventionsstudie. Arbeitsmed.Sozialmed.Umweltmed. 45 (2010) Nr. 4, S. 170-177