Nanomaterialien am Arbeitsplatz: Entwicklung einer Aus- und Fortbildungsplattform und dreier "Nanorama" - Lernmodule zum Thema Arbeitsschutz/Arbeitssicherheit

Projekt-Nr. FF-FP 0356

Status:

abgeschlossen 11/2014

Zielsetzung:

Mit der zunehmenden Nutzbarmachung von Nanotechnologien in Produkten und industriellen Anwendungen stellen sich für den Arbeitsschutz Fragen nach Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten. Eines der prioritären Handlungsfelder liegt im Bereich der Aus- und Weiterbildung.

Ziel dieses Forschungsvorhabens: Entwicklung einer Qualifizierungsplattform zu Nanomaterialien und von drei berufsspezifischen Nanoramas, um durch ein maßgeschneidertes, innovatives Qualifizierungsangebot den Kenntnisstand der Präventionsexperten hinsichtlich Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit auf die Themenfelder Nanomaterialien/Nanotechnologien zu erweitern. Schwerpunkte:

  • eine Sensibilisierung der Präventionsexperten für Nanomaterialien und Nanotechnologien
  • das Aufzeigen der Bedeutung dieser Thematik für den Arbeitsschutz
  • die Ausbildung zur Unterstützung und Beratung von Arbeitgebern und Führungskräften

Aktivitäten/Methoden:

Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde eine Online-Qualifizierungsplattform (DGUV Nano-Portal "Sicheres Arbeiten mit Nanomaterialien") entwickelt. Das Nano-Portal ist eine öffentlich zugängliche Webseite, die Informationen zur wirksamen und angemessenen Prävention bei Tätigkeiten mit Nanomaterialien sowie umfassende weiterführende Informationen enthält. Das Portal enthält drei "Nanoramen". Dabei handelt es sich um interaktive E-Learning-Tools, die das sichere Arbeiten mit Nanomaterialien in den Arbeitsumgebungen "Bau", "Labor" und "Kfz-Werkstatt" thematisieren. In einem Qualifizierungskonzept wurden zudem Vorschläge zum Einsatz der entwickelten Inhalte in Qualifizierungsveranstaltungen erarbeitet.

Ergebnisse:

- April 2014: Lancierung des DGUV Nano-Portals "Sicheres Arbeiten mit Nanomaterialien" (http://nano.dguv.de/). Auf dem Portal stehen neben den "Nanoramen" weitere Materialien (Power-Point-Präsentationen, Leitfäden usw.) zur Verfügung.

- April 2014: Lancierung des "Nanorama Bau" (http://nano.dguv.de/nanorama/bgbau/). Das praxisnahe "Nanorama Bau" thematisiert Anwendungen von bzw. Tätigkeiten mit Nanomaterialien (wie in allen "Nanoramen" hinsichtlich Materialien, Exposition und Schutzmaßnahmen) auf Baustellen. In integrierten Links und Videos sind weitere relevante Informationen zugänglich.

- August 2014: Lancierung des "Nanorama Labor" (http://nano.dguv.de/nanorama/bgrci/) zum sicheren Umgang mit Nanomaterialien in Laboratorien. Es stellt eine hervorragende Einführung in die Thematik der Arbeitssicherheit im Umgang mit Nanomaterialien dar.

- September 2014: Lancierung des "Nanorama Kfz-Werkstatt" (http://nano.dguv.de/nanorama/bghm/). Insgesamt 28 Stationen im "Nanorama Kfz-Werkstatt" geben Informationen zu Nanomaterialien in KFZ-Werkstätten. Es eignet sich speziell für die Qualifizierung von jungen Beschäftigten und Lehrlingen.

- September 2014: Erstellung des Qualifizierungskonzepts mit Vorschlägen für die Strukturierung einer dreitägigen Veranstaltung zum Thema "Arbeitsschutz bei Tätigkeiten mit Nanomaterialien" (Grundlagen der Nanotechnologie, Arbeitssicherheit, Regulierung und Praxisteil im Labor).

Mit dem Nano-Portal und den "Nanoramen" erhält ein breites Zielpublikum, bestehend aus interessierten Berufsfachleuten und Laien, Zugang zu verständlich aufbereiteten Inhalten zum Thema "Sicheres Arbeiten mit Nanomaterialien". Alle Inhalte des Portals sind stark praxisorientiert. Mit dem Projekt hat die DGUV einen innovativen Weg eingeschlagen, der die aktuellen nanospezifischen Entwicklungen in vielen Branchen aufnimmt und Anregungen zu praxisgerechtem Arbeitsschutz bietet. Das Portal kann zudem jederzeit um weitere "Nanoramen" erweitert werden.

Das Nano-Portal leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Punkte, die die Mitgliederversammlung der DGUV im "Positionspapier zum verantwortungsvollen Umgang mit Nanomaterialien" definiert hat. Die DGUV verfügt damit über ein "zielgruppenorientiertes Beratungs- und Informationsangebot", das Präventionsexperten bei der Erfüllung ihrer Funktion unterstützt und stellt "zielgruppengerechte und qualitätsgesicherte Informationen im Internet […] zur Verfügung". Durch auf dem Qualifizierungskonzept aufbauende Veranstaltungen soll die Praxisverknüpfung in einem nächsten Schritt noch verstärkt werden.

Stand:

21.01.2015

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Die Innovationsgesellschaft mbH, St. Gallen
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe

Schlagworte:

Prävention, Neue Technologien, Qualifizierung, Ausbildung, Didaktik etc.

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Nano, Nanomaterial, Nanorama, Qualifizierung