Lebensdauer von schwingungsmindernden Fahrersitzen auf Erdbaumaschinen

Projekt-Nr. BIA 4088

Status:

abgeschlossen 12/2003

Zielsetzung:

Bisher gab es keine zuverlässigen Aussagen zur Lebensdauer schwingungsmindernder Fahrersitze auf Erdbaumaschinen. Entsprechend konnten auch keine verbindlichen Anforderungen formuliert werden. Auf internationaler Ebene wurde deshalb ein Arbeitsthema vorgeschlagen, das im Hinblick auf die Lebensdauer der Fahrersitze von Erdbaumaschinen gegebenenfalls ein ISO-Normungsvorhaben zum Ziel haben sollte. In einer dazu erforderlichen begleitenden Voruntersuchung mit Messungen zum Schwingungsverhalten im betrieblichen Einsatz und im Labor der Sitze waren auf deutscher Seite die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft, ein namhafter deutscher Sitzhersteller und verschiedene Betreiber von Erdbaumaschinen einbezogen.

Aktivitäten/Methoden:

In angemessenen Abständen wurde die Funktionstüchtigkeit der Sitze von 14 verschiedenen Erdbaumaschinen im betrieblichen Einsatz untersucht, beginnend mit der Erstinbetriebnahme. Grundlage waren die Anforderungen der entsprechenden internationalen Prüfnorm für Erdbaumaschinensitze. Gemessen wurden jeweils die Schwingungsbelastungen an der Sitzmontagestelle (Chassis) und auf dem Sitz zwischen Sitzoberfläche und Fahrer. Neben der messtechnischen Überprüfung der Schwingungsminderung durch die Sitze im betrieblichen Einsatz wurden die Sitze zusätzlich in größeren Zeitabständen demontiert, im Labor nach der entsprechenden Prüfnorm untersucht und erneut im Fahrzeug montiert. In die Untersuchungen wurde die zwischenzeitliche Änderung der internationalen Prüfnorm ebenso einbezogen wie die internationale Änderung der Frequenzbewertung.

Ergebnisse:

Bisher erkennbares wesentliches Untersuchungsergebnis ist, dass die Sitze nach längerer Einsatzzeit entweder ihre Funktion nahezu unverändert beibehalten oder aber deutlich erkennbar defekt sind. Schleichende Verschlechterungen des Schwingungsminderungsverhaltens kommen nach den bisher bekannten Ergebnissen praktisch nicht vor. Die Abweichungen des Sitzübertragungsfaktors nach langer Einsatzzeit liegen bei funktionstüchtigen Sitzen im Bereich von plus/minus 10%, d. h. kaum höher als die Fertigungsstreuung. Fachmännische Sicht- und einfache Funktionskontrollen in definierten Zeitintervallen im Feld ermöglichen im Regelfall das rechtzeitige Erkennen defekter Sitze während ihrer gesamten Einsatzzeit. Die vom Berufsgenossenschaftlichen Institut für Arbeitsschutz - BIA erhobenen Schwingungsmessergebnisse liegen dem Auftraggeber als interne Protokolle vor.

Veröffentlichungen:

Kummer, W.; Meyer, L.;Schmidt, W.: Langzeituntersuchungen der Schwingungsdämpfung von Fahrersitzen auf Erdbaumaschinen. Tiefbau (2005) Nr. 9, S. 534-538

Weitere Informationen:

Stand:

02.05.2006

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitsschutz - BIA
  • Tiefbau-Berufsgenossenschaft
Branche(n):

Bauwirtschaft

Gefährdungsart(en):

Lärm/Vibrationen, Arbeitsbedingte Erkrankungen, Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren

Schlagworte:

Schutzmaßnahme, Vibration

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Lebensdauer, Fahrersitz, Erdbaumaschine, Schwingungsminderung

Kontakt