Bestimmung des Erfassungsgrades von Schweißrauchabsaugelementen

Projekt-Nr. BIA 3064

Status:

abgeschlossen 10/2002

Zielsetzung:

Bei Schweißrauchabsaugeinrichtungen ist der Erfassungsgrad ausschlaggebend für die Funktion. Für die Bestimmung von Erfassungsgraden werden heute sehr unterschiedliche Bestimmungsmethoden eingesetzt. Durch experimentelle Untersuchungen sollte festgestellt werden, ob eine einheitliche Bewertung von Erfassungselementen nach unterschiedlichen Prüfmethoden möglich ist. Eine geeignete Prüfmethode sollte ermittelt und ein Mindestwert für den Erfassungsgrad entsprechend dem Stand der Technik festgelegt werden.

Aktivitäten/Methoden:

In Zusammenarbeit mit dem berufsgenossenschaftlichen Fachausschuss Metall und Oberflächenbehandlung und Herstellern von Schweißrauchabscheidern sollte ein repräsentativer Querschnitt von Erfassungselementen ausgewählt werden. Jedes Erfassungselement sollte vier verschiedene Prüfmethoden durchlaufen. Die Untersuchungen nach Prüfmethoden unter Verwendung von Emissionsquellen (Tracer, Rauch) wurden mit einem Prüfstand des Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsschutz - BIA durchgeführt. Er besteht aus einer Kabine mit nachgeschaltetem Trichter, Staubmesskanal und Absauganlage. Die Erfassungselemente wurden entsprechend den Vorgaben des Normentwurfs in der Kabine positioniert und mit einer separaten Absauganlage verbunden. Der vom Erfassungselement nicht erfasste Anteil an Tracergas bzw. realem Schweißrauch wurde im Messkanal gemessen. Die Untersuchungen der beiden anderen Prüfmethoden (Luftgeschwindigkeit, Luftgeschwindigkeitsprofil) wurden ebenfalls in der vorgenannten Kabine ohne Absaugung durchgeführt. Damit wurden störende Querströmungen ausgeschlossen.

Ergebnisse:

Für Absaughauben wird eine Mindestluftgeschwindigkeit von 0,4 m/s an einem definierten Punkt vor der Haube festgelegt. Um einen Erfassungsgrad von 60 % für Schweißrauch zu erzielen, muss ein bestimmter Luftvolumenstrom an der Haube festgelegt werden. Dies erfolgt durch Messungen in einer genormten Prüfkabine. Alternativ kann an Stelle von Schweißrauch auch ein Tracergas eingesetzt werden. Für Schweißrauchpistolen mit Absaugung direkt hinter der Schweißstelle wurden Erfassungsgrade, je nach Brennerhaltung, zwischen 42 % und 90 % erzielt. Für die Schweißrauchklassen W3 und W2 wurden, einschließlich statistischer Absicherung, neue Abscheidegrade von 98 % und 99 % festgelegt. Für W1-Geräte bleibt der Abscheidegrad bei 95 % erhalten, wie bislang in dem deutschen Prüfgrundsatz für Schweißrauchabsauggeräte aufgeführt. Dieser Wert versteht sich allerdings inklusive statistischer Absicherung. Die Ergebnisse wurden als neue Anforderungen in die prEN ISO 15012 "Health and safety in welding and allied processes - requirements, testing and marking of equipment for air filtration", Teile 1 und 2, übernommen.

Weitere Informationen:

Stand:

11.05.2004

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitsschutz - BIA
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe, Arbeitsbedingte Erkrankungen, Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren

Schlagworte:

Maschinensicherheit, Normung, Messverfahren

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Schweißrauch, Absaugeinrichtungen, Erfassungselement, Absaughauben, Absaugtrichter, Absaugtische, Prüfmethoden, Erfassungsgrad, Stand der Technik

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