Aufbau des Prüfgebietes Hochfrequenz(HF)-Schutzkleidung

Projekt-Nr. BIA 1059

Status:

abgeschlossen 12/1999

Zielsetzung:

Bei Arbeiten in elektromagnetischen Hochfrequenzfeldern von Sendeanlagen sowie industriellen, wissenschaftlichen und medizinischen Feldquellen können Expositionsgrenzwerte überschritten und Personen gefährdet werden. Zum Schutz der Personen kann Hochfrequenz(HF)-Schutzkleidung getragen werden, die das einwirkende Feld abschwächt und die Einhaltung der Grenzwerte ermöglicht. HF-Schutzkleidung unterliegt den Bestimmungen der EG-Richtlinie über Persönliche Schutzausrüstungen und muss vor dem Inverkehrbringen einer EG-Baumusterprüfung unterzogen werden. Bisher gab es jedoch weder eine für dieses Gebiet akkreditierte Prüfstelle noch geeignete Prüfkriterien. Die geforderten EG-Baumusterprüfungen konnten daher nicht durchgeführt werden. Ziel des Projektes war es, geeignete Prüfkriterien zu erarbeiten und das Prüfgebiet "HF-Schutzkleidung" im Berufsgenossenschaftlichen Institut für Arbeitssicherheit - BIA aufzubauen.

Aktivitäten/Methoden:

Der erste Teil des Projektes wurde als von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) gefördertes Projekt F1684 "Erarbeitung von Prüfkriterien für Schutzkleidung gegen Hochfrequenz-Felder" durchgeführt. Die Fachliteratur wurde gesichtet, es wurden Kontakte zu Fachexperten aufgenommen, eigene Laborversuche zur Entwicklung geeigneter Prüfverfahren durchgeführt und ein Normungsprojekt beim Deutschen Institut für Normung (DIN) initiiert. Es wurden Prüfkriterien, bestehend aus Anforderungen an HF-Schutzkleidung und geeigneten Prüfverfahren, entwickelt. Im zweiten Teil des Projektes wurden die Voraussetzungen für die Durchführung von EG-Baumusterprüfungen im Berufsgenossenschaftlichen Institut für Arbeitssicherheit - BIA geschaffen. Dies umfasste die organisatorischen Voraussetzungen, das Stellen eines Akkreditierungsantrages, die Neuentwicklung und den Aufbau von technischen Prüfeinrichtungen im BIA und die Kontaktaufnahme zu anderen Prüfstellen, die Teilprüfungen durchführen.

Ergebnisse:

Die erarbeiteten Prüfkriterien waren Grundlage für den Normentwurf E DIN 32780-100 "Schutzkleidung; Teil 100: Schutz gegen hochfrequente elektromagnetische Felder im Frequenzbereich 80 MHz bis 1 GHz; Anforderungen und Prüfverfahren" (März 1998 und Juli 2000). Mit diesem Normentwurf liegen jetzt die benötigten Prüfkriterien vor. Die technischen und organisatorischen Voraussetzungen für die Durchführung von Prüfungen im BIA und von Teilprüfungen in externen Prüfstellen liegen ebenfalls vor. Von der Zentralstelle der Länder für Sicherheitstechnik (ZLS) wurde das BIA als Prüf- und Zertifizierungsstelle für HF-Schutzkleidung akkreditiert. Damit ist das BIA in der Lage, EG-Baumusterprüfungen und Zertifizierungen für HF-Schutzkleidung anzubieten.

Weitere Informationen:

Stand:

26.09.2001

Projekt

Gefördert durch:
  • Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitssicherheit - BIA
Branche(n):

Elektrotechnik

Gefährdungsart(en):

Strahlung

Schlagworte:

Elektromagnetische Felder, Persönliche Schutzausrüstung, Exposition

Weitere Schlagworte zum Projekt:

hochfrequente elektromagnetische Felder, EG-Baumusterprüfung, Prüfverfahren, Prüfkriterien, Normenprojekt, Prüf- und Zertifizierungsstelle, HF-Schutzkleidung

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