Epidemiologische Studie Saxonia

Projekt-Nr. BIA 0050

Status:

abgeschlossen 12/2003

Zielsetzung:

Die SAXONIA AG in Freiberg, Sachsen, eine Zinkrecyclingfirma in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR), bietet aufgrund der gesammelten Daten eine sehr gute Expositionsbestimmung der Cadmium-Luftkonzentration. Darüber hinaus liegen für die dort Beschäftigten weitere detaillierte Informationen über Krankheiten, Ernährung und Rauchverhalten vor. Dies bietet eine ideale Basis für eine epidemiologische Studie über Effekte beruflicher Expositionen bei SAXONIA. Ziel des Projektes war es, die vorliegenden Daten hinsichtlich eines Zusammenhangs von berufsbedingten Expositionen, vor allem Cadmium und Erkrankungen, auszuwerten.

Aktivitäten/Methoden:

Bei der SAXONIA AG wurden ATÜ-Bögen (arbeitsmedizinische Tauglichkeits- und Überwachungsuntersuchungen) für die ca. 600 Beschäftigten erstellt. Diese wurden auf Datenträger gebracht und deskriptiv ausgewertet. Parallel dazu erfolgte die Eingabe der Expositionsdaten, des zugehörigen Messortes und Messplatzes. Die medizinischen Daten, Daten aus dem Krebsregister der neuen Bundesländer, die ATÜ-Bögen, die Expositionsdaten und die Daten der Kontrollprobanden wurden zusammengeführt, einer Plausibilitätskontrolle unterzogen und analysiert. Der Abgleich der Daten und die Literaturauswertung erforderten eine lange Laufzeit. Die Ergebnisse sollten Aussagen über mögliche Zusammenhänge zwischen Erkrankung und Cadmium erlauben.

Ergebnisse:

Die vom Krebsregister gemeldeten 27 Fälle unter den ehemals Cadmium-Exponierten waren an unterschiedlichen Tumoren erkrankt. Das standardisierte Mortalitätsratio (SMR) (95% CI) für Krebs betrug 0,87 (0,6-1,3) insgesamt. Für keine der untersuchten Krebsarten Lunge, Niere und Prostata war eine Erhöhung der SMR erkennbar. Ein Hinweis auf ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko bei gleichzeitiger Arsen-Exposition liegt zwar vor, die Befunde sind jedoch nicht einheitlich. Da noch geringe Fallzahlen vorliegen und der Follow-up-Zeitraum kurz ist, werden erst in einigen Jahren aussagekräftige Ergebnisse erwartet.

Weitere Informationen:

Stand:

20.05.2005

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
  • Süddeutsche Metall-Berufsgenossenschaft
Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitsschutz - BIA
  • Institut für Arbeits- und Sozialhygiene Stiftung (IAS)
  • Sächsisches Landesinstitut für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
  • Süddeutsche Metall-Berufsgenossenschaft
Branche(n):

Metallerzeugung

Gefährdungsart(en):

Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, Arbeitsbedingte Erkrankungen, Handhabung von Lasten

Schlagworte:

Epidemiologie, Exposition, Prävention

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Cadmium, Saxonia, Epidemiologie, Arsen, Blei, neue Bundesländer, Krebs, Exposition, Recycling, Sachsen, Deutsche Demokratische Republik (DDR), Standardisierte Mortalitätsratio (SMR)

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