Einfluss des Atemmodus auf die Standzeit von Gasfiltern

Die Prüfung von Gasfiltern wird nach der europäischen Norm EN 141 "Gasfilter und Kombinationsfilter; Anforderungen, Prüfung, Kennzeichnung" mit einem kontinuierlichen Volumenstrom durchgeführt, der dem durchschnittlichen Luftbedarf eines Geräteträgers bei mittelschwerer Arbeit entspricht. Die natürliche Atemkurve eines Menschen hingegen weist Spitzenvolumenströme auf, die um ein Vielfaches über dem durchschnittlichen Volumenstrom liegen können. Es wird erwartet, dass die hieraus resultierenden hohen Strömungsgeschwindigkeiten der Gase zu einer Verringerung der Verweilzeit auf der Aktivkohleoberfläche im Filter führen. Auf Initiative des Fachausschusses Persönliche Schutzausrüstungen galt es festzustellen, in welchem Maße die Haltezeit eines Filters hierdurch beeinflusst wird.

Zur Simulation kurzzeitig erhöhter Volumenströme wurden Gasfilter der Typen A, B und E mit den nach EN 141 vorgesehenen Gasen dynamisch über eine künstliche Lunge veratmet. In Analogie zur Maskenveratmung mit Ventilsteuerung wurde hier nur die Einatemphase im sinuiden (sinusförmigen) und auch triangularen Modus eingestellt. Um Vergleichbarkeit zur Prüfung mit kontinuierlichem Volumenstrom zu erreichen, wurden bei allen Atemmodi gleiche durchschnittliche Volumenströme eingestellt.

Die bei sinuidem und triangularem Atemmodus auftretenden hohen Spitzenvolumenströme führen im Vergleich zur kontinuierlichen Messung erwartungsgemäß zu einer Verkürzung der Haltezeiten der eingesetzten Filter. Bei den Filtern des Typs A war die Abnahme der Haltezeit um 15 % vergleichsweise gering, bei den Typen B und E dagegen, abhängig von der Art des Prüfgases, mit 55 % bis zu 63 % erheblich ausgeprägter. Die erzielten Ergebnisse geben eine Hilfestellung bei der Abschätzung der realen Standzeit von Atemschutzfiltern gegen Gase und Dämpfe.

Ende der Forschungsarbeiten: 10 / 1999

Forschende Institution:

Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitssicherheit (BGIA)