Themenschwerpunkt Arbeitsschutz 2009

Projekt-Nr. BGIA 0090

TC OSH Partner, Bild: DGUV

Status:

abgeschlossen 12/2009

Zielsetzung:

Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz hat ein Topic Centre Occupational Safety and Health (TC-OSH) eingerichtet, das seit Dezember 2008 die früheren Topic Centres Work Environment (TC-WE, Informationen über Arbeitsumgebungen) und Risk Observatory (TC-RO) vereint.
Das TC-OSH hat eine Laufzeit von vier Jahren. Für jedes Kalenderjahr werden zehn bis zwanzig konkrete Projekte ausgeschrieben. Ein Konsortium aus zwanzig nationalen Arbeitsschutzinstitutionen teilt sich die Projektarbeit. Das BGIA ist Teil des Konsortiums. Die Projektarbeit im TC-OSH verfolgt mehrere übergeordnete Ziele: Wie im TC-RO werden neu auftretende Arbeitsschutzrisiken identifiziert und in Forschungsprojekten aufgearbeitet. Die Ergebnisse werden als Reports veröffentlicht. Zielgruppe für diese Informationen sind Entscheidungsträger der Europäischen Kommission und der nationalen Arbeitsschutzsysteme sowie Wissenschaftler. Wie im TC-WE werden außerdem weiterhin Beispiele Guter Praxis zu aktuellen Themen des Arbeitsschutzes gesammelt und in Reports veröffentlicht oder im Internet über das Portal der Agentur angeboten. Hierbei gewährleistet ein qualitätsgesicherter Ablauf eine nutzergerechte Darstellung (z. B. in den EU-Landessprachen) dieser Good-Practice-Informationen für Arbeitnehmer, politische Entscheidungsträger und Wissenschaftler. Bereits existierende Internetdaten werden gepflegt und Zugriffsmöglichkeiten optimiert.

Aktivitäten/Methoden:

2009 führte das BGIA in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern zwei Literaturstudien mit dem Ziel der Risikoermittlung durch: eine federführend zu arbeitsbedingten Unfall-, Verletzungs-, und Gesundheitsrisiken von Notfallersthelfern, eine andere zu arbeitsbedingten Gesundheitsrisiken von Frauen. Hierzu wurde sowohl in nationalen und internationalen Literaturdatenbanken als auch in statistischen Datenquellen recherchiert. Die Ergebnisse wurden analysiert und in Reports zusammengetragen. Im Bereich Working Environment wurden von den Projektbeteiligten für das Internetangebot im Netzwerk der Europäischen Agentur arbeitsteilig nach Ländern und Sprachen Internetquellen recherchiert, geprüft und mit kurzen Hinweisen versehen. Die Internetquellen werden als Links in das System der Europäischen Agentur eingepflegt. Gleichzeitig wurden bereits vorhandene und neu hinzukommende Links geprüft und aktualisiert. Das BGIA beteiligte sich 2009 in Kooperation mit der Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen an einer Internetdatensammlung zum Thema Prävention im Straßentransport sowie an einem Report zur Sammlung von Good-Practice-Beispielen zum selben Thema. Des Weiteren beteiligte sich das Institut (zum Teil in Kooperation mit der Steinbruchs-Berufsgenossenschaft) an Projekten, die zum Ziel hatten, Fallstudien zu Good Practice in der betrieblichen Gesundheitsförderung und zurGefährdungsbeurteilung zu finden. Dabei wurden Kontakte zu Unternehmen und zu anderen Institutionen des Arbeitsschutzes genutzt. E-Facts der Europäischen Arbeitsschutzagentur dienten als Kurzinformation über berufliche Gesundheitsrisiken in einem bestimmten Bereich. Das BGIA wirkte 2009 bei einer Ausgabe zur sicheren Wartung in Steinbrüchen mit.

Ergebnisse:

Im TC-OSH ERO-09-02 Women at Work aktualisierte das IFA statistische Daten einer Veröffentlichung der Europäischen Agentur zum Thema Gender Issues in Safety and Health at Work. Betroffen waren Daten zur Beschäftigung von weiblichen und männlichen Arbeitnehmern, EUROSTAT-Daten zu Gesundheit und Sicherheit sowie Zusammenhänge zwischen dem Geschlecht, der Stellung im Beruf und den Arbeitsbedingungen von Frauen und Männern.

Im TC-OSH ERO-09-04 Emergency Workers wurde eine umfangreiche Literaturrecherche zum Thema Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Rettungskräften erstellt. Dabei wurden gängige Risiken, typische Verletzungen, Unfälle und gesundheitliche Probleme von Rettungskräften, aber auch mögliche präventive Maßnahmen und Standards für den Arbeitsschutz der Rettungskräfte vorgestellt.

Im TC-OSH WE-09-01 Risk Assessment wurden Gefährdungsbeurteilungen aus Deutschland, Österreich und der Türkei vorgestellt. Darunter waren Methoden der Gefährdungsbeurteilung (SAFER-Methode, Take 5, Semi-Quantitative Risk Analysis (SQRA) des Bergbau-Betriebs Rio Tinto), die systematische Gefährdungsanalyse (VAE-HSE-Guidebook bei der österreichischen VAE-GmbH, Beobachtungen von Arbeitsprozessen bei Ford in der Türkei), eine menü-gesteuerte Gefährdungsbeurteilung für kleine und mittlere Unternehmen (GBU-online für Maler, Anstreicher, Dachdecker und Gerüstbauer) sowie ein integriertes Managementsystem (Training - Model Risk Assessment - Model Documentation).

Im TC-OSH WE-09-06 Collection of Online Data on Occupational Risk Prevention in the Road Transport Sector wurden Gute-Praxis-Beispiele und Ressourcen zur Vermeidung von Risiken im Straßengüterverkehr beschrieben und in eine Datenbank der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz eingepflegt.

Im Rahmen des TC-OSH WE-09-08 Work Health Promotion hat das IFA Gesundheitsmanagementmaßnahmen in Finanzämtern in Nordrhein-Westfalen sowie die Maßnahme VIVA bei pro mente in Oberösterreich näher beschrieben.

Stand:

06.05.2010

Projekt

Gefördert durch:
  • Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz
Projektdurchführung:
  • BGIA - Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung
  • Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen
  • Steinbruchs-Berufsgenossenschaft
  • Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
  • Finnish Institute of Occupational Health (FIOH), Finland
  • Central Institute for Labour Protection - National Research Institute (CIOP-PIB), Poland
  • Hellenic Institute for Occupational Health and Safety (ELINYAE), Greece
  • Health and Safety Laboratory (HSL), United Kingdom
  • Instituto Nacional de Seguridad e Higiene en el Trabajo (INSHT), Spain
  • Istituto Superiore per la Prevenzione e la Sicurezza del Lavoro (ISPESL), Italy
  • Hungarian Institute of Occupational Health (OMFI), Hungary
  • PREVENT, Belgium
  • TNO, The Netherlands
  • Faculdade de Ciências e Tecnologia da Universidade Nova de Lisboa Departamento de Engenharia Mecânica e Industrial (DEMI), Portugal
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

-Verschiedenes-

Schlagworte:

Gesundheitsförderung, Unfallverhütung, Arbeitsschutzdienste

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Risikoabschätzung, Beobachtungsstelle für neue, arbeitsbedingte Risiken, Gute Praxis, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Gefährdungsbeurteilung, Wartung, chemische Risiken, selbstständige Arbeitnehmer, Gesundheitsrisiken von Notfallersthelfern, Prävention, Straßentransportwesen, betriebliche Gesundheitsförderung, Frauen, junge Beschäftigte, Landwirtschaft, Informationssystem, Internet

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