Überwachungsstrategien für Tätigkeiten mit Nanopartikeln

Projekt-Nr. BGIA 3103

Status:

abgeschlossen 04/2009

Zielsetzung:

Das sich schnell entwickelnde Feld der Nanotechnologien eröffnet viele Möglichkeiten und Vorteile für neue Materialien mit deutlich verbesserten Eigenschaften sowie revolutionären Anwendungen in den Gebieten Energie, Umwelt, Medizin usw. Nach Einschätzung der Europäischen Union (EU) "wird die industrielle Produktion und Verwendung von Nanopartikeln die treibende Kraft für die kommende, mit der Herstellung neuer Materialien befasste Industrie des 21. Jahrhunderts. Diese neue Industrie kann sich nur dynamisch entwickeln, wenn der potenzielle Einfluss dieser neuen Materialien auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt zufrieden stellend behandelt wird".

Da zur gesundheitlichen Wirkung von Nanopartikeln nur unzureichende, aber besorgniserregende Kenntnisse vorliegen, suchen die Berufsgenossenschaften nach einem angemessenen Risikomanagement, insbesondere nach einer geeigneten Überwachungsstrategie und entsprechenden Schutzmaßnahmen. Diese Probleme lassen sich nicht im Alleingang lösen, deshalb beteiligt sich das BGIA - Institut für Arbeitsschutz am europäischen Verbundprojekt Nanosafe 2, das neben weiteren Zielen auch speziell das Risikomanagement einschließt.

Aktivitäten/Methoden:

Das BGIA arbeitete mit bei der Erstellung der Überwachungsstrategie von Arbeitsplätzen. Es wurden Messmethoden zur Bestimmung der Freisetzung von Nanopartikeln ausgewählt und ein Messplan für den Arbeitsbereich entwickelt und getestet.
Die so ermittelten Daten zur Arbeitsplatzkonzentration geben Hinweise über eine zu erwartende Exposition gegenüber Nanopartikeln.
An ausgewählten Arbeitsplätzen der Projektpartner wurde die Freisetzung von Nanopartikeln gemessen.
Im Bereich der Weiterbildung zum Umgang mit Nanomaterialien konnte Hilfestellung für die Erstellung einer interaktiven Weiterbildungsplattform gegeben werden (www.nanosmile.org).
Die Normung auf dem Gebiet der Nanotechnologien wurde erfasst und für die Projektpartner umfassend dargestellt.

Ergebnisse:

Im Rahmen mehrerer Arbeitsplatzmessungen bei Projektpartnern wurde die Arbeitsplatzkonzentrationen beim Umgang mit Nanomaterialien ermittelt. Eine Überwachungsstrategie für Arbeitsplätze mit Umgang mit Nanomaterialien wurde entworfen, getestet und verbessert.
Die Weiterbildungsplattform www.nanosmile.org steht Anwendern der Nanotechnologien zur Verfügung.
Ergebnisse aus dem Projekt sollen in eine zukünftige Normung eingebunden werden.

Stand:

08.01.2013

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
  • Europäische Union - Generaldirektion Forschung
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen gesetzlichen Unfallversicherung (BGIA)
  • Commissariat à l'Énergie Atomique
  • Procter&GAMBLE Eurocor
  • BASF AG
  • Arkema
  • Intrinsiq Materials
  • NANOGATE Advanced Materials GmbH
  • OXONICA Ltd.
  • Katholieke Universiteit Leuven
  • BASF
  • INERIS
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe, Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren

Schlagworte:

Exposition, Messverfahren, Chemische Arbeitsstoffe

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Nanopartikel, Datenbank, Exposition, Risikobewertung, Risikomanagement, sichere Produktion von Nanopartikeln, Schutzmaßnahmen, Normung, Weiterbildung